Generation Bologna - Neue Herausforderungen am Übergang Schule - Hochschule

Generation Bologna - Neue Herausforderungen am Übergang Schule - Hochschule

von: Gregor Bechtold, Pia Sue Helferich

wbv Media, 2008

ISBN: 9783763945900

Sprache: Deutsch

188 Seiten, Download: 1674 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Generation Bologna - Neue Herausforderungen am Übergang Schule - Hochschule



Teil II: Praxisberichte (S. 47-48)

4 Veränderungen in der Lehrerausbildung nach Bologna die Reform des Lehramtsstudiums in Hessen

Beate Caputa-Wiessner, Wolfgang Lührmann Das Stichwort Bologna steht für die Schaffung einer großen europäischen, nach weitgehend einheitlichen Gesichtspunkten gestalteten Hochschullandschaft und konkret für die Einführung gestufter und modularisierter Studiengänge. Aus deutscher Sicht bedeutet Bologna vor allem und ganz praktisch den Aufbau eines konsekutiven Studiensystems, also die Umwandlung der Magister-, Diplom- und Staatsexamensstudiengänge in Bachelor- und Master-Studiengänge bzw. die Konstruktion ganz neuer konsekutiver Studienangebote und die Neuordnung des Lehr- und Studienbetriebs, wobei die Studienpläne durch die Zusammenfassung von Lehrveranstaltungen zu Modulen als neue Lehr- und Lerneinheiten ein ganz neues Gesicht bekommen.

Für die Gestaltung von Bachelor- und Master-Studiengängen gibt es unterschiedliche Konstruktionsmodelle: am meisten verbreitet dürfte das mit sechssemestrigen Bachelor- und darauf aufbauenden viersemestrigen Master-Studiengängen sein. Die Neuordnung des Lehr- und Studienbetriebs nach Modulen gibt bei aller Unterschiedlichkeit in der Umsetzung den Studiengängen ein höheres Maß an Transparenz, Vergleichbarkeit sowie Verbindlichkeit und sie ist auf hohe Lerneffekte und zügige Studienverläufe angelegt. Bologna ist in den hessischen Lehramtsstudiengängen bisher nur halb angekommen. Allerdings mit der besseren Hälfte: mit dem Prinzip der Modularisierung.

Es ist zu vermuten, dass die Stufung auch der Lehramtsstudiengänge nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen wird, denn die meisten Bundesländer haben an ihren Universitäten und Pädagogischen Hochschulen schon Bachelor- und Master-Studiengänge eingeführt und es ist nicht zu erwarten, dass auf Dauer die wenigen Bundesländer darunter Hessen , die zurzeit noch an den Staatsexamensstudiengängen festhalten, auf Dauer dabei bleiben werden. Ohne nun in den rechtlich-politischen Interpretationsstreit darüber einzusteigen, ob die Bologna-Erklärung die Einführung des gestuften Stu diensystems auch für die Lehramtsstudiengänge zwingend oder doch nicht so zwingend vorschreibt es ist nur schwer vorstellbar, dass in der deutschen Lehrerbildung dauerhaft Staatsexamensstudiengänge einerseits und gestufte Studiengänge mit Bachelorund Master-Abschluss anderseits koexistieren werden. Aber das wird die Zukunft zeigen.

Der Bologna-Prozess war und ist in der Lehrerausbildung eine zweischneidige Sache: ohne ihn als Reformmotor hätte sich vermutlich wenig bis gar nichts getan und die Modularisierung, die er bewirkt hat, ist das kann man jetzt schon sagen geradezu ein Glücksfall für die Lehrerbildung. Der andere wesentliche Teil des Bologna-Prozesses, die Stufung der Studiengänge, ist in der Lehrerbildung schwer anzuwenden. Wir beschränken uns in diesem Kapitel darauf, darzulegen, welche Veränderungen die Reformen der Lehramtsstudiengänge bisher gebracht haben und wir werden das am Beispiel der Lehramtsstudiengänge an der Gießener Universität tun und nur am Ende das Thema der gestuften Lehramtsstudiengänge anklingen lassen. Es geht uns in der gebotenen Kürze um fünf Punkte:

Der Hintergrund der Reform
- das Ende der Geduld? Zentrale Aspekte der Reform
- Verschulung oder das Ende der Beliebigkeiten? Probleme mit der Reform
- ein einschneidender Systemwechsel oder „Das Leben ist eine Baustelle" Die Erfahrungen mit der Reform
- „Halb zog es sie, halb sanken sie hin" Die Zukunft der Reform
- „Heiße Bachelor, heiße Master gar!" Im Folgenden zunächst wird der Hintergrund der Reform erläutert.

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