Inszenierte und dokumentierte Gewalt Jugendlicher - Eine qualitative Untersuchung von 'Happy slapping'-Phänomenen

Inszenierte und dokumentierte Gewalt Jugendlicher - Eine qualitative Untersuchung von 'Happy slapping'-Phänomenen

von: Judith Hilgers

VS Verlag für Sozialwissenschaften (GWV), 2011

ISBN: 9783531927688

Sprache: Deutsch

298 Seiten, Download: 1211 KB

 
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Inszenierte und dokumentierte Gewalt Jugendlicher - Eine qualitative Untersuchung von 'Happy slapping'-Phänomenen



  Dank 5  
  Inhalt 6  
  Tabellenverzeichnis 10  
  1 Einleitung: Fragestellung und Konzeption der Untersuchung 11  
  A Theoretische und methodische Grundlagen 16  
  2 Forschungsstand und empirische Befunde zum Thema ‚Happy slapping’ 17  
     2.1 Begrifflichkeit und Phänomenologie 17  
        ‚Happy slapping’ – Begriffliche Einordnung 17  
        Entwicklungsstufen oder Kontinuum an Aktivitäten? 18  
        Bullying – Cyberbullying – ‚Happy slapping’ 21  
     2.2 Zur Verbreitung von ‚Happy slapping’ 24  
        Nationale Befunde 24  
        Internationale Befunde 27  
     2.3 Erklärungsansätze in Wissenschaft und Medien 29  
        Konsum der Clips als jugendtypische Mutprobe, aktive Gewaltausübung als Ausdruck einer generellen Gewaltaffinität 29  
        Visualisierungen und Inszenierungen von Gewalt als Bezugsrahmen 30  
        Gewalt als Stilelement der visuellen Selbstinszenierung 32  
        ‚Happy slapping’ als Reaktion auf Stigmatisierung und Etikettierung 32  
        Demonstration der eigenen Macht und Demütigung des Opfers 34  
        Suche nach Anerkennung 35  
     2.4 Akteure: Täter und Opfer 35  
        Täter 36  
        Opfer 37  
     2.5 Zusammenfassung 37  
  3 Theoretische und empirische Bezugspunkte der Untersuchung 40  
     3.1 Jugendzeit = Medienzeit 40  
        3.1.1 Medien als Thema und Bühne der Sozialisation 41  
           Medien als Agenten der Identitätsentwicklung 41  
        3.1.2 Mobiltelefon als multifunktionales Jugendmedium 44  
           Verbreitung, Ausstattung und Nutzungsmöglichkeiten 44  
           Funktionen, Motive und subjektive Bedeutung jugendlicher Mobilfunknutzung 46  
        3.1.3 Internet im Jugendalter 49  
           Verbreitung, Nutzungsformen und Bedeutung 50  
           Identitätskonstruktion und Selbstpräsentation im Internet 50  
     3.2 Jugendgewalt im Spiegel der Forschung 54  
        3.2.1 Gewalt – Begrifflichkeit und Definitionen 56  
           ‚Die’ Gewalt gibt es ebensowenig wie ‚den’ Gewaltbegriff 56  
           Gewaltbegriff der vorliegenden Untersuchung 58  
        3.2.2 Jugendliche Lebenswelten in ihrer Bedeutung für Gewaltaffinität 58  
           Familiäre Gewalterfahrungen 59  
           Erziehungsstil 61  
           Eltern-Kind-Beziehung 62  
           Sozio-ökonomische Herkunftslagen 63  
           Verbreitung von schulischer Gewalt: Häufigkeiten, Deliktformen und Entwicklungen 64  
           Gewaltbelastung nach Schulformen 65  
           Bedeutung von schulischen Lehr– und Lernbedingungen 67  
           Jugendgewalt als Gewalt aus spezifischen Gruppen heraus 68  
           Attraktivität für spezifische Personengruppen: zur Bedeutung von Geschlecht und Bildung für Gewalthandeln im Gruppenkontext 73  
           Konsum von medialer Gewalt und Auswirkungen auf die Gewaltaffinität Jugendlicher 76  
           Gewalthaltige Spiele und Auswirkungen auf die Gewaltaffinität Jugendlicher 77  
        3.2.3 Motive jugendlicher Gewalt 79  
           Expressive Motive für Gewalthandeln 83  
           Gewalt als sinnliche Erfahrung und Erlebnis 84  
           Motivierende Rolle von Medienberichterstattung auf Gewalthandeln 86  
           Stimulation über Risiko 87  
           Edgework: Die Suche nach Grenzerfahrungen 90  
        3.2.4 Situative Kontextbedingungen von Gewalthandeln 91  
           Gewalt als Abfolge spezifischer Interaktionsprozesse 92  
           Gewalt und die Bedeutung von Gelegenheitsstrukturen 94  
           Die Rolle von Dritten 96  
        3.2.5 Opfer als Forschungsgegenstand 98  
           Gewaltopfer: Begrifflichkeit und Typologien 98  
           Opfer jugendlicher Gewalt 99  
           Täter– und Opferrolle: eindeutige und dauerhafte Festlegung ist nicht möglich 101  
     3.3 Zusammenfassung 101  
        Identität und Medien 102  
        Handy als multimediales Taschengerät 102  
        Internet als Bühne der Identitätskonstruktion und –präsentation 102  
        Notwendigkeit eines angemessenen Gewaltbegriffs 103  
        Jugendgewalt und Familie 104  
        Jugendgewalt und Schule 104  
        Jugendgewalt und Gleichaltrige 105  
        Jugendgewalt und Medien 106  
        Mehrdimensionales Bedingungsgefüge 106  
        Motive jugendlicher Gewalt 107  
        Die Bedeutung von Situationen und Gelegenheiten für Gewalthandeln 108  
        Gewaltopfer im Spiegel der Forschung 109  
  4 Spezifizierung der Fragestellung 110  
  5 Methodische Orientierung und empirische Vorgehensweise 116  
     5.1 Experteninterviews in Großbritannien und Deutschland 117  
        5.1.1 Ausgangsüberlegungen 117  
        5.1.2 Zugang und Stichprobe 118  
           Großbritannien 118  
           Deutschland 119  
        5.1.3 Datenerhebung und –auswertung 119  
     5.2 Analyse von Videoclips 121  
        5.2.1 Ausgangsüberlegungen 121  
        5.2.2 Zugang und Sample 123  
        5.2.3 Datenerhebung und –auswertung 127  
     5.3 Leitfadengestützte Interviews mit jugendlichen Tätern und Opfern 129  
        5.3.1 Ausgangsüberlegungen 129  
        5.3.2 Zugang und Stichprobe 129  
        5.3.3 Datenerhebung und –auswertung 134  
  B Empirische Ergebnisse 138  
  6 Phänomenologie inszenierter und dokumentierter Gewalt 139  
     6.1 Kontexte von Gewalt 139  
        6.1.1 Gewaltanlässe 139  
           ‚Bock auf Zoff’ 139  
           Wahrung und Wiederherstellung von Respekt 142  
        6.1.2 Erscheinungsformen von Gewalt 149  
           Art und Weise der Gewaltausübung: vielfältige Gewaltformen 149  
           Der taktische Umgang mit Gewalt 151  
        6.1.3 Gewaltsettings 153  
           Handlungsorte 153  
           Situativer Kontext: Aktivitäten vor und nach der Tat 154  
     6.2 Die Inszenierung und Dokumentation der Gewalt 155  
        6.2.1 Der Einsatz der Kamera 155  
           ‚Echte Gewalt’ für die Kamera herbeiführen 158  
           Spaßhafte, simulierte Gewalt: keine Verletzungsabsicht 160  
           Ritualisierte Gewaltdokumentationen: Verletzungsabsicht und Handlungseinwilligung aller Beteiligten 163  
        6.2.2 Der Einfluss der Dokumentation auf die Gewalt 165  
           Die Dokumentation beeinflusst bei inzidentieller Gewalt den Tatablauf nicht 165  
           Die Dokumentation ist bei intentionaler Gewalt bedeutsam für den Tatablauf 166  
           Steigerung der Gewaltintensität: vom dokumentierten Einteiler zum Mehrteiler 168  
        6.2.3 Das Produkt – der Clip 169  
           Produktionstechnische Qualitätskriterien 169  
           Inhaltliche Qualitätskriterien 171  
           Einspielung von Musik zur Unterstreichung der Gewaltvisualisierungen 173  
           Sprachliche Einblendungen zur Kommentierung und Personalisierung der Darstellung 174  
           Schnitttechniken zur bildlichen Verdichtung der Gewalt 176  
           Lokale Verbreitung ist wichtiger als überlokale Verbreitung 177  
           Zur Weitergabe per Internet fehlt einigen Jugendlichen das technische Know-how, Spezialisten unter ihnen sichern den Datentransf 179  
           Weitergabe der Clips ist in Kommunikation eingebettet 180  
        6.2.4 Risikomanagement zur Vermeidung von Strafverfolgung 182  
           Diffuses Rechtsfolgenbewusstsein ist vorhanden 183  
           Vielfältige Techniken und Strategien zum Schutz vor Strafverfolgung 184  
           die Gesichter und so zu zensieren“ 185  
     6.3 Zusammenfassung 188  
        Bedeutungen von Gewalt 188  
        Dokumentation und Verbreitungswege von Gewalt 189  
        Gewaltinszenierungen und Gewaltdokumentationen – verschiedene Erscheinungsformen 191  
  7 Akteure und Beteiligungsformen 192  
     7.1 Beteiligungsformen gefilmter Gewalt: Filmer – Schläger – Opfer 192  
        7.1.1 Der Filmer 193  
           Familiale Hintergründe sind diffus 196  
           Schule und Ausbildung: erfolgreich und problemlos bis hin zu massiven Brüchen und Diskontinuitäten 197  
           Cliquen und die Produktion von Gewaltclips sind vielfach miteinander verzahnt 198  
           Freizeit– und Medienaktivitäten: Freunde sind wichtig, Computer– und Internetkenntnisse sind bei einigen Filmern gering 199  
           Devianz: einzelne Körperverletzungen bis hin zu Mehrfachdelinquenz 200  
        7.1.2 Der Schläger 201  
           Familiäre Hintergründe: Kontinuum von harmonischen Kontexten bis hin zu Verlusterfahrungen 203  
           Schule und Ausbildung: Jugendliche mit hoher Bildungsbeteiligung inszenieren qualitativ, Jugendliche mit niedriger Bildungsbetei 207  
           Cliquenbindungen können für die Inszenierung und Dokumentation von Gewalt bedeutsam sein – Inszenierte und dokumentierte Gewalt 210  
           Freizeit– und Medienaktivitäten: Trink– und schlagfest aber wenig kompetent im Umgang mit dem Computer und dem Internet 212  
           Devianz: hohe Gewaltaffinität und zum Teil Mehrfachdelinquenz 213  
        7.1.3 Die Opferperspektive 213  
           Soziodemographie: Alter und Geschlecht 214  
           Opferreaktionen in der Gewaltinteraktion 214  
           Opfer I: „Auf einmal packen schon alle ihr Handy aus und dann gings auch schon los.“ 215  
           Opfer II: „Die haben zu sechst auf mich eingetreten. Und einer hat gefilmt.“ 216  
           Opferwerdung: Bewusste Auswahl und/oder Bedeutung von Gelegenheitsstrukturen 218  
           Verarbeitung und Bewältigung von Opfererfahrungen: Resignation – Rückgriff auf Instanzen der Strafverfolgung – Gegengewalt 220  
     7.2 Schläger ohne Interesse an dokumentierter Gewalt 221  
        7.2.1 Soziodemographie 221  
        7.2.2 Biographien und Lebenswelten 221  
           Familie, Schule und Cliquenbindung: keine Unterschiede zu den Schlägern, die ihre Gewalthandlungen filmen lassen, erkennbar 221  
           Handys werden im Vergleich zu den Gewaltfilmern anders genutzt 222  
           Devianz: zum Teil sind die Jugendlichen polizeilich aufgefallen und zu Haftstrafen verurteilt worden 223  
     7.3 Zusammenfassung 225  
        Gewaltfilmer 225  
        Schläger 226  
        Opfer inszenierter und dokumentierter Gewalt 228  
        Gewaltaffine Jugendliche ohne Interesse an eigenen Gewaltdokumentationen 228  
  8 Motive und Bedeutungen der Gewalt 230  
     8.1 Motive der Gewaltinszenierungen und Gewaltdokumentationen 230  
        8.1.1 Erlebnismotiv: außeralltägliche Action nacherleben 231  
           Inszenierung von Außeralltäglichkeit 231  
           Risiken werden einkalkuliert, aber nicht gesucht und gesteigert 234  
           Konservierung von Außeralltäglichkeit 235  
        8.1.2 Geltungsmotiv: Clips als kontrollierbare Anerkennungsressource und Abschreckungsinstrument 237  
           Clips als Selbstdarstellungsressource für Schläger und Filmer 237  
           Das Streben nach Anerkennung durch Gewalt basiert nicht zwingend auf Missachtungserfahrungen 241  
           Geltung kann durch ernsthafte und gespielte Gewaltdokumentationen erreicht werden 242  
           Clips werden als Instrumente zur Abschreckung eingesetzt 244  
           Interaktionsbasierte und technische Eindrucksmanipulation und ihr ‚Verschleiß’ 244  
        8.1.3 Leistungsmotiv: visueller Kompetenzcheck und Steigerung der eigenen Gewaltfähigkeiten 247  
           Gewalt wird trainiert und dafür visualisiert 247  
           Gesehene und erlebte Gewalt als Analyseraster der eigenen Fähigkeiten 250  
     8.2 Motive und Bedeutungen ungefilmter Gewalt 251  
        Gewalt nur für sich selbst erleben 252  
        Wer durch Gewalt negativ aufgefallen ist, präsentiert diese anderen nicht mehr 252  
        Gewalt als ‚dunkle Seite’ des Selbstbilds, die auch für sich selbst möglichst im Dunkeln bleiben soll 253  
        Geschlechtsrollenkonformes Verhalten führt bei Schlägerinnen zu ‚unsichtbarer’ Gewalt 255  
     8.3 Zusammenfassung 257  
        Erlebnismotiv: außeralltägliche Action nacherleben 257  
        Geltungsmotiv: Gewaltclips als kontrollierbare Anerkennungsressource und Abschreckungsinstrument 258  
        Leistungsmotiv: visueller Kompetenzcheck und Steigerung der eigenen Gewaltfähigkeiten 259  
        Gewaltbedeutungen der Jugendlichen, die ihr Gewalthandeln nicht dokumentieren 260  
  C Diskussion und Folgerungen 261  
  9 Abschließende Betrachtung 262  
     9.1 Inszenierte und dokumentierte Gewalt: Versuch einer Systematisierung 262  
        Unterschiedliche Erscheinungsformen inszenierter und dokumentierter Gewalt 262  
        Motive für die Inszenierung und Dokumentation von Gewalt 265  
     9.2 Bedeutungen und Funktionen von Gewalt sowie der Umgang mit Gewalt 269  
        Gewaltexpertentum und Risikomanagement 269  
        Die Rede von Respekt symbolisiert den Anspruch Jugendlicher auf Anerkennung 270  
        Gewaltaffinität der Jugendlichen scheint eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für die Inszenierung und Dokumentati 271  
     9.3 Inszenierte und dokumentierte Gewalt als radikale Selbstpräsentation 271  
        Die Aneignung von Handys für die Inszenierung und Dokumentation von Gewalt 271  
        Sich für ein lokales Zielpublikum gewaltaffin in Szene setzen 272  
        Selbstdarstellung gemeinsam mit anderen und Selbstdarstellung auf Kosten anderer 273  
     9.4 Die Bedeutung von Biographien und Lebenswelten für inszenierte Gewalt 274  
        Familiärer Hintergrund und Erfahrungen in der Familie haben keine eindeutige Erklärungskraft 274  
        Die Inszenierung und Dokumentation von Gewalt steht in keinem erkennbaren Zusammenhang zu der schulischen Karriere 275  
        Ein ‚direkter’ Einfluss der Medien auf die Inszenierung und Dokumentation von Gewalt ist nicht feststellbar, wohl aber Thematisi 276  
        Gruppenbindungen sind bedeutsam für die Inszenierung und Dokumentation von Gewalt, inszenierte und dokumentierte Gewalt ist bede 277  
  10 Ausblick 279  
  Literaturverzeichnis 281  

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