Stressbewältigung im Jugendalter - Ein Trainingsprogramm

Stressbewältigung im Jugendalter - Ein Trainingsprogramm

von: Anke Beyer, Arnold Lohaus

Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, 2017

ISBN: 9783840928581

Sprache: Deutsch

213 Seiten, Download: 38984 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

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Stressbewältigung im Jugendalter - Ein Trainingsprogramm



|17|Kapitel 2
Ergebnisse einer Bedarfsanalyse


Um Basisinformationen über den Bedarf für ein Stressbewältigungstraining für Jugendliche zu erhalten, die in die Konstruktion des Trainings einfließen können, wurde zunächst eine empirische Bedarfsanalyse durchgeführt. Ziel war es,

a)

Informationen über die Verbreitung von physischen und psychischen Stresssymptomatiken zu erhalten,

b)

mögliche Bezüge zwischen Stresserleben und Stresssymptomatik zu analysieren und

c)

Informationen darüber zu erhalten, ob und in welcher Weise Jugendliche selbst einen Bedarf für ein Stressbewältigungsprogramm sehen.

Es wurden Daten von 1.699 Jugendlichen der Klassenstufen 5 bis 10 aus weiterführenden Schulen in verschiedenen Regionen Nordrhein-Westfalens analysiert. Die Daten stammen aus einer größeren Stichprobe (N = 1.957), in der auch die Klassenstufen 11 und 12 befragt wurden. Die Klassenstufen 11 und 12 wurden aus der Analyse ausgeschlossen, da es sich bei ihnen um eine verhältnismäßig kleine Gruppe und nur um Schüler1 der gymnasialen Oberstufe handelte. Bei der Stichprobenziehung wurde darauf geachtet, Schüler aus verschiedenen Schulformen (Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Gesamtschule) zu befragen und Schulen aus städtischen und ländlichen Regionen zu berücksichtigen. Es wurden 216 Hauptschüler, 432 Realschüler, 514 Gesamtschüler und 537 Gymnasiasten befragt. Mit 52 % Mädchen und 48 % Jungen entspricht die Geschlechtsverteilung nahezu der erwarteten Gleichverteilung in der Population. Der Altersdurchschnitt der befragten Schüler lag bei 13.6 Jahren (SD = 2.2); 88.3 % der Befragten gaben als Nationalität deutsch an, unter den übrigen 11.7 % war die türkische Nationalität mit etwa einem Drittel am stärksten vertreten.

Allen Schülern wurde ein Fragebogen vorgelegt, der aus insgesamt fünf Teilen bestand. Bei den Fragebogenteilen handelte es sich um

  • einen Wochenplan zur Erhebung der (vor allem außerschulischen) Aktivitäten,

  • Fragen zur physischen und psychischen Symptomatik sowie zum Gesundheitsverhalten,

  • Fragen zum Stresserleben allgemein,

  • Fragen zum Stresserleben in den Bereichen Schule, Familie, Freizeit und Selbst,

  • Fragen zum Interesse an einem Stressbewältigungskurs.

Darüber hinaus wurden am Beginn des Fragebogens einige biografische Angaben (zu Alter, Geschlecht, Klasse, Schulart, Nationalität und Anzahl der Geschwister) erhoben. Im Folgenden werden die zentralen Ergebnisse zu den oben aufgeführten Fragestellungen berichtet.

2.1 Verbreitung von physischen und psychischen Stresssymptomatiken


Um Hinweise auf einen Bedarf für ein Stressbewältigungsprogramm für Jugendliche zu erhalten, soll im Folgenden das Ausmaß der physischen und psychischen Symptomatik betrachtet werden (siehe hierzu auch Lohaus, Beyer & Klein-Heßling, 2004). Insgesamt berichten die Jugendlichen von einer Vielzahl an physischen und psychischen Symptomen. Es handelt sich um Symptome, die die Jugendlichen für den Zeitraum der vergangenen Woche angegeben haben.

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