111 Ideen für das 1. Schuljahr - Vom ersten Schuljahr bis zum letzten Buchstabenfest

111 Ideen für das 1. Schuljahr - Vom ersten Schuljahr bis zum letzten Buchstabenfest

von: Anke Lange-Wandling, Sabine Herzig

Verlag an der Ruhr, 2014

ISBN: 9783834627025

Sprache: Deutsch

243 Seiten, Download: 10447 KB

 
Format:  EPUB, auch als Online-Lesen

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111 Ideen für das 1. Schuljahr - Vom ersten Schuljahr bis zum letzten Buchstabenfest



Die Neuankömmlinge sind mit offenen Armen empfangen und mit einem aufregenden und ereignisreichen ersten Schultag begrüßt worden.

Doch wie geht es nun weiter?

Vorhersehbare Abläufe, verlässliche Strukturen und gemeinschaftliche Rituale bilden die Grundlage dafür, dass die Schulanfänger sich schnell in der neuen Umgebung zurechtfinden und sich heimisch fühlen in „ihrer“ Klasse.

Sie bieten den Kindern von Anfang an einen „Anker“ innerhalb der vielen neuen Eindrücke und Aufgaben, da die Kinder schneller durchschauen, was als Nächstes ansteht und wie bestimmte Dinge ablaufen.

Im weiteren Verlauf des Schuljahres wird ein effektives und reibungsloses Arbeiten unterstützt. Die Kinder können sich besser auf ihre eigentliche Lernarbeit konzentrieren, weil sie über viele Abläufe gar nicht mehr nachdenken müssen: Sie haben sich im Lauf der Zeit automatisiert. Sie als Lehrerin ersparen sich außerdem lange Erklärungen oder gar Diskussionen.

Der Gedanke „Das machen wir immer so“ fördert zudem ganz selbstverständlich das Gemeinschaftsgefühl der Kinder untereinander.

Im folgenden Kapitel haben wir Ideen zur Begrüßung und Verabschiedung, zur Strukturierung von Tag, Woche, Monat und Jahr sowie zur Gestaltung von Morgen- und Gesprächskreisen für Sie zusammengetragen.

9 Rituale zur Begrüßung und Verabschiedung

Ziel

Die Begrüßung soll die Kinder zur Ruhe bringen und sammeln, sie aber auch motivieren und „aufwecken“. Wir zeigen ihnen, dass sie willkommen sind. Mit der Verabschiedung runden wir den Schultag ab. Die Kinder sollen ihn als gelungen empfinden und sich auf den nächsten freuen. Die Kinder lernen, wie sie auch im außerschulischen Alltag jemanden freundlich und angemessen begrüßen und verabschieden können.

9a. Ich schüttle dir die Hand

Ziel

Jedes Kind wird im wahrsten Sinne des Wortes eigenhändig von der Lehrerin begrüßt bzw. verabschiedet und fühlt sich dadurch persönlich wahrgenommen.

Material/Vorbereitung

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So geht’s

Halten Sie sich schon vor Beginn der Stunde im Klassenraum auf – am besten in der Nähe der bzw. mit Blickkontakt zur Tür, damit Sie keinen Neuankömmling verpassen. Begrüßen Sie jedes Kind, indem Sie ihm in die Augen schauen, ihm die Hand schütteln und es mit seinem Namen anreden „Guten Morgen, …“ Bitten Sie ggf. das Kind, Ihnen zu antworten und Sie auch anzuschauen.

Die Verabschiedung verläuft ebenso.

Tipp

Viele Kinder haben Probleme damit, jemanden direkt anzuschauen. Zwingen Sie kein Kind dazu, Sie würden nur Verlegenheit und Widerstand hervorrufen. Für viele Kinder wird die Situation leichter, wenn Sie diese mit einem kleinen Scherz auflockern. Wir sagen z.B. zu Kindern, die uns nicht ansehen: „Sehe ich heute Morgen wieder so fürchterlich aus?“ Dann müssen eigentlich alle Kinder schmunzeln, wenn nicht gar lachen, und wagen auch einen Blick.

9b. Meine Hand in deiner Hand

Ziel

Alle begrüßen sich gemeinsam. Die Kinder kommen zur Ruhe und bauen ein Gefühl der gemeinsamen Verbundenheit auf.

Material/Vorbereitung

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So geht’s

Im Sitzkreis fassen sich alle Kinder an den Händen. Zur Begrüßung wird gemeinsam gesprochen: „Wir wünschen uns einen guten Morgen!“

Dabei können die Hände leicht geschüttelt werden. Die Verabschiedung verläuft mit den Worten „Wir wünschen uns noch einen schönen Tag.

Auf Wiedersehen!“

Tipp

Wenn Sie besonderen Wert darauf legen, dass die Kinder zu Beginn der Stunde zur Ruhe kommen, ist es schön, wenn Sie diese Begrüßung ohne viele Worte durchführen. Zum Beispiel so:

Auf ein vorher vereinbartes Stillezeichen werden alle Kinder leise. Erst wenn niemand mehr ein Geräusch macht, beginnen Sie selbst die Kinder, die neben Ihnen sitzen, an den Händen zu fassen. Erfahrungsgemäß dauert es gar nicht lange, bis alle Kinder dies nachmachen und der Kreis geschlossen wird.

Was aber, wenn ein Kind ein anderes nicht anfassen möchte?

In solchen Situationen bedarf es Fingerspitzengefühl. Es soll zwar niemand zum Körperkontakt gezwungen werden. Es ist aber weder schön, noch akzeptabel, dass ein Kind nicht mit einbezogen wird. In einigen Fällen wird man die Situation dadurch retten können, dass man einfach zwei Kinder die Plätze tauschen lässt. Vielleicht lässt sich das zunächst unwillige Kind auch überzeugen, seinen Nachbarn anzufassen, wenn man ihm versichert, dass es nur für kurze Zeit ist und es doch schön wäre, wenn jeder mit allen anderen verbunden ist.

9c. Einen Gruß weitergeben

Ziel

Jedes Kind begrüßt bzw. verabschiedet einen Mitschüler. Es werden verschiedene Möglichkeiten der Begrüßung und Verabschiedung eingeübt.

Material/Vorbereitung

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So geht’s

Bilden Sie mit ihren Schülern einen Sitzkreis. Am besten beginnen Sie selbst die Übung, dann können Sie die Art der Begrüßung festlegen (Hände schütteln, winken, „Guten Morgen“ bzw. „Auf Wiedersehen“ sagen …) und vorgeben, wie sie ausgeführt werden soll.

Auf diese Weise begrüßen Sie das Kind, das rechts neben Ihnen sitzt. Dieses wiederum begrüßt seinen rechten Sitznachbarn usw., bis der Gruß wieder bei Ihnen ankommt. So ist jedes Kind persönlich begrüßt worden und hat jemand anderen begrüßt.

Die Verabschiedung wird analog durchgeführt.

Tipp

Diese Begrüßungsform eignet sich auch als Stilleübung, wenn Sie einen nonverbalen Gruß (z.B. Händeschütteln) auswählen.

9d. Begrüßungs- und Verabschiedungslose

Ziel

Siehe „Einen Gruß weitergeben“

Material/Vorbereitung

Eine Schachtel mit Namenskärtchen (bzw. Passfotos) aller Kinder

So geht’s

In der Mitte des Sitzkreises steht die „Los-Trommel“. Beginnen Sie selbst, so können Sie die Art der Begrüßung vorgeben. Ziehen Sie ein Kärtchen, lesen den Namen laut vor und gehen Sie zu dem betreffenden Kind. Nachdem Sie es begrüßt haben, fordern Sie es auf aufzustehen und setzen sich auf seinen Platz. Das Kind geht nun in die Mitte, zieht ein neues Los und begrüßt das nächste Kind usw.

Die Verabschiedung wird analog durchgeführt.

Tipp

Es können noch nicht alle Kinder lesen? Legen Sie statt der Namenskärtchen einfach Passfotos der Kinder in die Schachtel. Oder bestimmen Sie zu Anfang zwei „Vorleser“, die die betreffenden Kinder um Hilfe bitten können. Wenn noch nicht alle Namen so geläufig sind, könnte es sein, dass einige Kinder in Verlegenheit geraten. Dem können Sie vorbeugen, wenn das Kind, dessen Name vorgelesen wurde, von selbst aufsteht.

9e. Begrüßungs-Stopp-Tanz

Ziel

Mit diesem Bewegungsspiel üben die Kinder eine Form der persönlichen Begrüßung bzw. Verabschiedung ein.

Material/Vorbereitung

CD-Spieler und Musik-CD

So geht’s

Die Kinder stehen locker in der Klasse verteilt. Sobald die Musik startet, bewegen sie sich frei im Raum. Stoppt die Musik, bleibt jedes vor dem Kind stehen, das ihm am nächsten ist. Dann wird das Begrüßungs- bzw. Verabschiedungsritual durchgeführt, z.B.: den anderen ansehen, „Guten Morgen …“ bzw. „Auf Wiedersehen …“ sagen und die Hände schütteln. Wenn die Musik wieder erklingt, gehen alle weiter. Auf diese Weise können beliebig viele Durchgänge gemacht werden.

© Petra Lefin

Tipp

Es gibt immer wieder Kinder, die bei solchen freien Bewegungen im Raum dazu neigen, zu wild und zu laut zu sein, sodass die Situation leicht aus dem Ruder gerät. Besprechen Sie daher vorher ganz klare Regeln: z.B. „Während die Musik spielt, berühren wir kein anderes Kind.“ Oder: „Wenn die Musik spielt, schleichen wir und sind stumm.“

Die Art der Begrüßung bzw. Verabschiedung sollten Sie vorher schon einmal mit den Kindern z.B. im Morgenkreis demonstriert haben, damit allen ganz genau klar ist, was zu tun ist. Sie können die einzelnen Schritte auch nummerieren:

1. in die Augen schauen,

2. „Guten Morgen …“ bzw. „Auf Wiedersehen …“ sagen

3. Hände schütteln

Dann können Sie beim Spiel die Bewegungen auch anzählen. Ganz wichtig ist es außerdem, zu klären, wie man jemandem die Hände schüttelt, ohne ihm weh zu tun. Denn einige Kinder sind – oft aus Verlegenheit – in solchen Dingen zu ungestüm.

Sie können natürlich auch einen Verabschiedungs-Stopp-Tanz veranstalten.

10 Anfangsmusik

Ziel

Beim offenen Unterrichtsbeginn zeigt ein Musikstück den Schülern, dass in wenigen Minuten der Unterricht beginnt. Sie haben Zeit, angefangene Spiele, Gespräche und Aufgaben zu beenden und aufzuräumen.

Material/Vorbereitung

CD-Spieler und Musik-CD (z.B. mit ruhiger klassischer oder Entspannungsmusik)

So geht’s

Etwa 5 Minuten, bevor Sie gemeinsam mit den Kindern zu arbeiten beginnen möchten, stellen Sie die Musik an.

Wenn das Musikstück zu Ende ist, sollen alle Kinder – je nach Vereinbarung – an ihrem Platz bzw. im Stuhlkreis sitzen.

Tipp

Wie können Sie die Anfangsmusik einführen?

Sie könnten beim ersten Mal die Musik einfach einschalten, selbst aufräumen und sich mit Ihrem Stuhl an die...

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