Das Eigene finden - Eine qualitative Studie zur Religiosität Jugendlicher. E-BOOK

Das Eigene finden - Eine qualitative Studie zur Religiosität Jugendlicher. E-BOOK

von: Bärbel Husmann, Gottfried Adam, Rainer Lachmann

Vandenhoeck & Ruprecht Unipress, 2009

ISBN: 9783899716146

Sprache: Deutsch

240 Seiten, Download: 1161 KB

 
Format:  PDF, auch als Online-Lesen

geeignet für: Apple iPad, Android Tablet PC's Online-Lesen PC, MAC, Laptop


 

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Das Eigene finden - Eine qualitative Studie zur Religiosität Jugendlicher. E-BOOK



"2. Die Fallanalysen (S. 49-50)

Einleitung

Die Fallanalysen folgen im Aufbau einer einheitlichen Gliederung: Der Kurzcharakteristik, in die auch Informationen aus dem informellen Vorgespräch sowie meine eigenen Eindrücke eingefl ossen sind, folgt eine Darstellung der subjektiv bedeutsamen Themen, dem Ergebnis der Kategorienbildung aus den Rubriken (1) bis (5). Danach folgen unter der Überschrift »Strukturen der religiösen Selbstkonstruktion« eine Auswertung des Eingangsstatements und unter der Überschrift »Konfessionelle Positionalität« eine Auswertung der Aussagen zur eigenen und anderen Konfession bzw. zu anderen Konfessionen. In diesen vierten Teil sind außer den Aussagen zum »Heiratsdilemma« (Frage nach der fi ktiven Heirat mit einem Partner/einer Partnerin anderer Konfession) auch nicht eigens erfragte Äußerungen zur Konfession eingegangen. Den Abschluss der Analyse bildet jeweils der Abgleich mit den fünf Glock’schen Dimensionen.

Um der Lesbarkeit willen sind kleinere Passagen, Formulierungen und Redewendungen der Jugendlichen nicht eigens mit Zitatstrichen versehen worden, sondern kursiv gesetzt. Dadurch kann ihr zum Teil sehr individueller Sprachstil auch dann einfl ießen, wenn der Satzbau nicht übernommen wird. Längere Passagen, die dem Beleg der Interpretation dienen, sind eingerückt und in kleinerer Schrift gesetzt.

Pausen sind je nach Länge durch einen oder mehrere Gedankenstriche angedeutet. Worte, die mit besonderer Emphase gesprochen wurden, sind unterstrichen. Fragen und Kommentare der Interviewerin stehen in runden Klammern, nachträgliche Erläuterungen sind mit eckigen Klammern und dem Zusatz »B. H.« gekennzeichnet, Auslassungen im Interviewtext mit drei Punkten. Besteht die Auslassung aus mehr als wenigen Worten, stehen die drei Punkte in eckigen Klammern. Alle Namen in den Interviewtexten wie auch die Namen der interviewten Jugendlichen sind selbstverständlich fiktiv.

2.1. Konstantin: »Mein Opa hat mir viel aus der Bibel vorgelesen.«


Kurzcharakteristik

Konstantin ist 15 Jahre alt, lebt seit seinem vierten Lebensjahr in Deutschland und besucht die 9. Klasse einer Hauptschule in einer westdeutschen Kleinstadt. Er interessiert sich für Fußball, Kochen, Kaninchenzucht und den Werkstoff Holz. Mit seinem Vater hat er ein Gartenhaus und Kaninchenställe gebaut und möchte gern Schreiner werden.

Er spricht akzentfrei Deutsch, allerdings wird seine Sprache nur an einer Stelle des Interviews lebendig, und er ist kein Mann großer Worte. Anders als die meisten Deutschen, die aus Kasachstan nach Deutschland gekommen sind, sind Konstantin und sein Vater katholisch, seine Mutter ist evangelisch.

Mit ihm und seinen Eltern sind die Eltern des Vaters ausgereist, die in den ersten Jahren im selben Haus gewohnt haben. Der Opa spielt für Konstantin eine große Rolle: er hat ihm als kleines Kind abends aus der Bibel vorgelesen, ihm viel über Kirche und so128 erzählt, ihn an den Sonntagen mit in die Messe genommen und ihm zur Erstkommunion einen Gebetswürfel (Holzwürfel, bei dem auf allen sechs Seitenfl ächen ein Gebet steht) geschenkt. Er muss lachen, als er erzählt, er erinnere sich in Bezug auf die vorgelesenen Bibelgeschichten eigentlich nur an die Arche Noah, wo Gott die ganzen Tiere gerettet hat."

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